Nous sommes CHARLIE (Wir sind CHARLIE)
Wir sind tief bestürzt und entsetzt über den barbarischen Angriff auf die Redaktionsräume des Satiremagazins Charlie Hebdo in Paris. Ein solch mutwilliger Angriff auf Menschenleben lässt sich durch keine Weltanschauung rechtfertigen!
Satire muss uns als Gesellschaft immer wieder auch einen Spiegel vors Gesicht halten dürfen, um Missstände, Probleme und Herausforderungen in unserer Mitte, die wir angehen müssen, anzuprangern. Als Demokratinnen und Demokraten, als Menschen, als Gesellschaft, müssen wir diesen beißenden Spott und diese Überspitzungen aushalten können. Mehr noch: Wir sollten uns selbst immer wieder die Frage stellen, ob sich nicht im Kern dieser Satire ein Ansatzpunkt finden lässt, damit wir uns individuell und als Gesellschaft immer wieder neu aufstellen können.
Charlie Hebdo nahm in seiner Satire nie ein Blatt vor den Mund und dabei religiöse Fanatiker, Politiker, Unternehmer und Rechtsextreme – gleich welcher Couleur – mit immer gleich spitzer Feder aufs Korn. Obwohl das Satiremagazin seit dem Abdruck der Mohammed-Karikaturen des dänischen Karikaturisten Kurt Westergaard immer wieder bedroht und angegriffen wurde und einzelne Mitarbeiter wie der gestern ebenfalls getötete Zeichner Stéphane Charbonnier („Charb“) unter Polizeischutz standen, ließ sich das Magazin nie mundtot machen. Diesem mutigen Einsatz für die Verteidigung der freien Meinungsäußerung und der journalistischen Freiheit gebührt unser vollster Respekt! Jeder von uns, der diese Werte teilt, ist heute und für die Zukunft ein Charlie Hebdo!
Unser herzlichstes Beileid gilt den Angehörigen der Getöteten, die bis zuletzt diesen Werten und Überzeugungen treu geblieben sind.